Neuer Tigerbereich im AquaZoo ab diesem Wochenende für Besucher geöffnet
Das neue Tigergehege im AquaZoo wird an diesem Wochenende für Besucher geöffnet. Die beiden neuesten Bewohner des Zoos in Leeuwarden, zwei Amurtiger, kamen letzte Woche an und zogen sofort in das gerade fertiggestellte, mehr als fünftausend Quadratmeter große Gehege ein.
Diese Tiere kommen im Amur-Flussgebiet vor, einem der längsten Flüsse der Welt, und sind gute Schwimmer: Sie können zum Beispiel eine 8 Kilometer breite Wasserfläche durchqueren. Jeroen Loomeijer, Generaldirektor des AquaZoo: "Es passt also perfekt zu den Möglichkeiten, die wir in unserem Park anbieten."
Bedroht
Amurtiger sind vom Aussterben bedroht: Es gibt nur noch ein paar hundert Tiere in freier Wildbahn. Die größte Bedrohung ist der Mensch. Sie werden in großem Umfang von Wilderern gejagt, unter anderem für die traditionelle asiatische Medizin. Darüber hinaus wird ihr Lebensraum durch Waldbrände und Abholzung immer kleiner. In den letzten hundert Jahren sind bis zu 93 Prozent ihres Lebensraums verschwunden.
Um die Art zu erhalten, haben die europäischen Zoos ein Managementprogramm aufgelegt. Die Ankunft der Tiger im AquaZoo ist Teil dieses Programms. "Es gab eine Nachfrage nach einem zusätzlichen Standort für die Unterbringung von Tigern. Wir wollten unbedingt einen Beitrag zur Erhaltung dieser Tierart leisten und haben diese Gelegenheit ergriffen", sagt Loomeijer.
Wildlife Conversation Society
Der AquaZoo hilft auch, Tiger in freier Wildbahn zu unterstützen. Der Zoo unterstützt nämlich über die Stichting Wildlife die Wildlife Conservation Society (WCS). Diese Gesellschaft setzt sich unter anderem für die Amur-Tiger ein.
Der WCS hat zum Beispiel ein Programm zur Bekämpfung der Wilderei in offiziell geschützten Gebieten aufgelegt. So werden Wilderer aufgespürt und mit einem der größten Holzfällerunternehmen Gespräche über die Schließung von Straßen geführt, die für den Holztransport gebaut wurden. Der Grund dafür ist, dass diese Straßen den Lebensraum dieser Art durchqueren und es Wilderern erleichtern, in die Gebiete einzudringen. Neun dieser Abholzungsstraßen sind inzwischen geschlossen worden.
Fluss Amur
Für das Ostgehege des Zoos wurden zwei Wasserbecken abgelassen. An dieser Stelle, wo früher Karpfen, Seelöwen und Karauschen schwammen, sind nun Höhlen, Hügel, ein Wasserlauf und Kletterwände entstanden. Viele der Elemente des Geheges finden sich auch im Amurgebiet wieder. So sind die Nadelbäume auch im natürlichen Lebensraum dieser Tiger zu finden und die Felsen ähneln den dortigen Steinen.
"Ein großer Teil des Geheges besteht aus Wasser. So können sie sich im Wasserlauf abkühlen, aber sie können hier auch spielen und toben", informiert William Kreijkes, Leiter der Tierpflege. "Außerdem gibt es im Gehege viele Hügel, auf denen sie sich hinlegen können." Außerdem gibt es zwei Unterstände, in die sie sich zurückziehen und vor schlechtem Wetter Schutz suchen können.
Bildung
Rund um das Gehege gibt es sieben verschiedene Bildungspunkte, von denen einige interaktiv sind. So können die Besucher beispielsweise mehr über die typischen Merkmale des Amurtigers und seines Lebensraums, seine Rolle im Ökosystem sowie über Bedrohungen in der Natur erfahren und was sie selbst tun können, um die Situation in der Wildnis zu verbessern.
Das Weibchen Aïda stammt aus dem Safaripark Beekse Bergen und das Männchen Vadim aus dem Sosto Zoo in Ungarn. Es wurden zwei große Tigergehege gebaut, damit jeder Tiger zunächst seinen eigenen Lebensraum hat. "Tiger sind Einzelgänger und wir geben ihnen alle Zeit, die sie brauchen, um sich an ihre neue Umgebung und aneinander zu gewöhnen", sagt Kreijkes, "aber wenn es gut läuft, können wir diese Gehege nach einiger Zeit einfach miteinander verbinden und sie können hier gemeinsam umherstreifen." Kreijkes hofft auch, in einiger Zeit Jungtiere aufnehmen zu können. "Aber das wird noch einige Zeit dauern", erwartet er.
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