Party im AquaZoo Leeuwarden: vier Amur-Tiger-Welpen geboren
Im AquaZoo Leeuwarden sind vier Amurtiger-Welpen geboren worden. Es ist das erste Mal, dass der Zoo in Friesland junge Tiger aufgenommen hat.
Der Vierling wurde am frühen Morgen des 15. Juni geboren. "Die Geburt von Jungtieren ist ohnehin etwas ganz Besonderes. Man hofft darauf, aber wenn es dann tatsächlich passiert, ist es etwas ganz Besonderes", sagt Cheftierpfleger William Kreijkes. "Und dann sind es auch noch vier - das hätten wir nie zu träumen gewagt. Bis jetzt geht es sowohl den Jungen als auch der Mutter sehr gut. Es bleibt immer spannend, wie es weitergeht, aber im Moment sieht es gut aus."
Mutter und Junge befinden sich derzeit noch im Haus. Laut William Kreijkes ist es sehr schwierig vorherzusagen, wann sie nach draußen gehen werden. "Die Jungen haben im Moment noch ihre Augen geschlossen. Sie werden sich erst in den kommenden Tagen öffnen. Danach müssen wir abwarten: Die Tiere können selbst entscheiden, ob und wann sie das Außengehege erkunden."
Bedroht
Der Amurtiger, der im Becken des gleichnamigen Flusses an der Grenze zwischen China und Sibirien vorkommt, ist in freier Wildbahn stark bedroht: Es gibt nur noch einige hundert Tiere in freier Wildbahn. Die größte Bedrohung ist der Mensch. Sie werden in großem Umfang von Wilderern gejagt, unter anderem für die traditionelle asiatische Medizin. Darüber hinaus wird ihr Lebensraum durch Waldbrände und Abholzung immer kleiner. In den letzten hundert Jahren sind bis zu 93 Prozent ihres Lebensraums verschwunden.
Daher haben die europäischen Zoos Managementprogramme mit dem Ziel, diese Art zu erhalten und eine gesunde Population in den Parks zu gewährleisten. Auch diese Tiere sind nicht im Besitz der Zoos, sondern der Managementprogramme. Für jede Art gibt es einen Koordinator, der bestimmt, welche Tiere sich paaren dürfen und wohin die Jungtiere gehen. Hierfür ist kein Geld vorgesehen.
"Zoos können also keine Tiere kaufen oder verkaufen", erklärt William. "Wenn man ein bestimmtes Tier als Park haben möchte, muss man wirklich nachweisen, dass man sich gut um die Art kümmern kann und alle Anforderungen erfüllt."
Brandneue Unterkunft
Der AquaZoo durfte im vergangenen Jahr die beiden erwachsenen Tiger in dem brandneuen, mehr als fünftausend Quadratmeter großen Gehege mit Höhlen, Hügeln, Kletterbäumen und einem Wasserlauf willkommen heißen. Das Weibchen Aïda stammt aus dem Safaripark Beekse Bergen und das Männchen Vadim aus dem Sosto Zoo in Ungarn. "Es gab eine Nachfrage nach einem zusätzlichen Standort für die Unterbringung von Tigern. Wir wollten unbedingt einen Beitrag zur Erhaltung dieser Art leisten und freuen uns daher sehr über die Ankunft dieser vier Jungtiere", sagt Generaldirektor Jeroen Loomeijer. "Es ist etwas ganz Besonderes, dass sie in dem Jahr geboren wurden, in dem wir unser 20-jähriges Bestehen feiern. Ein schöneres Geschenk hätten wir nicht bekommen können."
Der AquaZoo hilft auch, Tiger in freier Wildbahn zu unterstützen. Über die Stichting Wildlife unterstützt der Zoo nämlich die Wildlife Conservation Society (WCS). Diese Gesellschaft setzt sich unter anderem für die Amur-Tiger ein.
Der WCS hat zum Beispiel ein Programm zur Bekämpfung der Wilderei in offiziell geschützten Gebieten aufgelegt. So werden Wilderer aufgespürt und mit einem der größten Holzfällerunternehmen Gespräche über die Schließung von Straßen geführt, die für den Holztransport gebaut wurden. Der Grund dafür ist, dass diese Straßen den Lebensraum dieser Art durchqueren und es Wilderern erleichtern, in die Gebiete einzudringen. Neun dieser Abholzungsstraßen sind inzwischen geschlossen worden.
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